Winterspurenlese (1) - Gosau am Dachstein

Eine Woche voller Winter, Weite, Wohlbehagen – das bietet die Kooperation „Best of Winter“ ausgewählten Teilnehmern, die Lust haben den Bergwinter per Tourenski, Schneeschuh  oder Schlitten zu erkunden und darüber in Wort und Bild zu berichten. Dabei lernen wir zwei unterschiedliche, aber benachbarte Regionen kennen, erproben neue Bewegungsarten und finden in winterlich stillen und weiten Landschaften Regionalität, Ruhe und den eigenen Rhythmus.
Im ersten Teil berichten wir über Gosau am Dachstein.

Tag 1 - Ankunft am Dachstein

Voller Spannung, Vorfreude und Tatendrang starten wir die Fahrt im leichten Schneeregen. Unterwegs wechselt das Wetter von Schneefall über trockene Abschnitte bis hin zu Sonnenschein. Die Straßen sind frei und die Fahrt läuft bis kurz hinter Salzburg entspannt, dann wird es winterlicher und schneereicher..... und wie!


Das Hotel Sommerhof - unsere Bleibe für die nächsten drei Nächte.

Die Ortschaft erkunden - was gibt es schöneres als einen Schneespaziergang?

Die letzten Kilometer bis zum Hotel Sommerhof in Gosau Mittertal haben wir eine schneebedeckte Fahrbahn und uns begegnen viele Fahrzeuge, die stecken geblieben sind und bei denen die Fahrer Schneeketten aufziehen. Versuche, eine Vollbremsung hinzulegen ähneln eher einer lustigen Schlittenfahrt aus Kinderzeiten. Wir haben hier also definitiv den Winter gefunden und können es kaum erwarten, in dieser verheißungsvollen Kulisse Winterabenteuer zu erleben! Deshalb heißt es heute Abend nur noch, in einem kleinen Spaziergang die Gegend erkunden. Und nach dem wir uns im hauseigenen Wellnessbereich entspannt und zu Abend gegessen haben, träumen wir anschließend von den Dingen, die wir dann die nächsten Tage in die Tat umsetzen. Ihr könnt gespannt sein! Bis morgen!


Der Gosaubach

Blick auf das Feriendorf im Mittertal.

Das Hotel Sommerhof - wirklich

Der Hotelpool - etwas kälter als erwartet.

Tag 2 - Olympianorm noch in weiter Ferne

Der erste komplette Tag für ins in Gosau startet mit einem ausgiebigen Frühstück, denn wir wissen, dass wir ein paar Rücklagen noch gut gebrauchen können. Bei ordentlichem Schneefall machen wir uns auf den kurzen Fußweg rüber zur Gosauer Skischule, wo wir aus dem Verleih zwei Langlaufsets bekommen. Kurz darauf treffen wir schon unseren Langlauflehrer Gernot, der heute die herausfordernde Aufgabe übernehmen darf, uns auf schneebedeckten Loipen das Langlaufen näher zu bringen.


Erster Tag Langlauf - läuft...


Unterwegs nach Pyeonchang... nicht ganz

Während Vanessa schon das ein oder andere Mal auf Langlaufskiern stand, war das für Alex heute eine spannende Premiere. Unser Lehrer erklärte uns die verschiedenen Techniken und machte uns auch alle einzelnen Schritte geduldig vor. Nach kurzer Zeit konnten wir die Trockenübungen hinter uns lassen und es ging auf die richtige Loipe rüber. Dank andauerdem Schneefall fanden wir hier Tiefschneebedingungen vor. Das machte die Sache zwar nicht leichter, doch trotz aller Widrigkeiten hatten wir Spaß auf den Streichhölzern und konnten erste Fortschritte feststellen. Alex entdeckte sein ungeahntes Naturtalent, aber auch er musste neidlos anerkennen, dass es für Olympia in diesem Jahr nicht reichen wird.


Kampf durch den Tiefschnee.

Nach den schweißtreibenden Launglaufrunden haben wir eine kurze Stärkung im Hotel genossen, danach führte uns ein kleiner Spaziergang am Bach entlang zum Tourismusbüro nach Gosau, wo schon der Kutscher Steff mit seinem Pferdegespann und dem Schlitten wartete. Kaum eingestiegen ging die einzigartige Fahrt auch schon los. Die beiden Pferde Flocke und Alina zogen uns zunächst noch auf den Autostraßen durch den Ort, doch dann ging es auch schon ab von der Straße auf eigens für die Kutschen präparierte Strecken mitten über Felder und schließlich in den wundervoll schneebedeckten Winterwald. Nach einer kurzen Schnapspause im Wald ging die fröhliche Schlittenfahrt auch schon weiter. Hierbei hatte Kutscher Steff viele spannende Geschichten und Fakten zu erzählen, sodass die Fahrt wie im Flug verging. Den Abend ließen wir dann mit Sauna und anschließend mit italienischem Buffet ausklingen.

Flott geht es durch das Winterwunderland.

Kutscher Steff mit seinen Ladies Flocke und Alina.

Flocke und Alina geben Gas.


Bis morgen ;-)

Tag 3 - Regen ist der neue Power

Der Tag begann etwas trüb, es regnete morgens und hatte schon die Nacht durchgeregnet. Im Hinblick auf die anstehende Skitour waren unsere Erwartungen überschaubar. Nach dem Frühstück fuhren wir keine 5min, dann waren wir auch schon bei der Alpinschule Laserer, bei der unser Guide Herbert schon auf uns wartete. Noch schnell LVS Geräte einpacken und die Ski ins Auto packen, dann ging es auch schon los. Wir parkten direkt am Parkplatz zur Goiserer Alm, die auch unser Ziel sein sollte, 800 Höhenmeter trennten uns noch davon.

Do gohts auffi...

Diese Skitour ist bei schlechtem Schnee und hoher Lawinengefahr eine gute Wahl.

Zu Beginn fiel noch leichter Regen und der Schnee war relativ nass und schwer, aber das sollte sich mit der Höhe ändern. Bei der Iglmoosalm legten wir eine kurze Verschnaufspause ein, doch an Aussicht genießen war (noch) nicht zu denken. Je mehr wir an Höhe gewinnen, desto beeindruckender wurden die Schneemengen. Riesige Schneemengen türmten sich neben der Aufstiegsspur und neben den gespurten Wegen. Langsam aber sicher wurde auch die Sicht ein wenig besser. Oben an der Goiserer Hütte angekommen, belohnten wir uns für den Aufstieg mit einer leckeren Suppe. Passenderweise war die Sicht auf die umliegenden Gipfel nach der Pause so gut wie noch nie.

Wahnsinn, diese Schneemengen!

Die Wolken lichten sich und die Aussicht wird besser.

Die Spannung auf die Abfahrt stieg, denn die Höhe des Tiefschnees war beträchtlich. Allein das Abfellen der Ski im Tiefschnee stellte eine mittelgroße Herausforderung dar. Herbert setzte die ersten Schwünge und wir folgten. Die Abfahrt verlief teils über gespurten Wege, doch wann immer Herbert konnte, suchte er Abfahrtsmöglichkeiten im Gelände. Je tiefer wir kamen, desto nasser wurde der Schnee und desto anstrengender wurde die Abfahrt. Trotzdem reichte der Schnee soweit herunter, dass wir bis zum Auto fahren konnten. Danke Herbert für diesen schönen Schneetag!

Do gohts abbi...

Wo gehts weiter?

Anschließend war an eine Pause nicht zu denken, denn wir hatten mit der Tourismusbeauftragten Elisabeth Grill noch einen spannenden Programmpunkt ausgemacht. Zusammen mit ihr und Herbert ging es nach Gosau Hintertal, am Stausee vorbei, wo wir spannende Einblicke in das dortige Freilichtmuseum bekommen sollten. Wir wurden dort dann direkt von einem lodernden Feuer in der "Schwarzen Kuchn" (schwarze Küche) empfangen, also in dem Teil des alten Bauernhauses, wo über offenem Feuer gekocht wurde. Die komplette Gewölbedecke war schwarz von dem Rauch des Feuers, der über die Konstruktion der Decke Richtung Schornstein in der Ecke des Raumes geleitet wurde. Über dem Feuer bereitete eine Dame eine spannende lokale Spezialität für uns zu, so genannte Pofesen. Dazu wurde Weißbrot mit Zwetschgenmuß bestrichen, dann in einer Art Pfannkuchenteig gewendet und schließlich im Butterschmalz über dem Feuer rausgebacken und mit Puderzucker bestreut serviert, köstlich!

In der schwarz'n Kuchn.

Lecker Pofesen...

Nach der Verköstigung führte uns Gernot, ein Mitarbeiter des Freilichtmuseums, durch die spannenden Räume des Bauernhauses aus dem 16./17. Jahrhundert. Das war eine super spannende Sache, denn die Räume waren authentisch hergerichtet und Gernot wusste viele tolle Details und Geschichten zu erzählen. Er schaffte es so spielerisch, uns in vergangene Zeiten zu versetzen, als man über dem Feuer kochte, Wasser mühsam hertragen musste, das Vieh im Stall nebenan durch eine Luke aus der Stube beobachten konnte und die Milch von Hand zu Butter verarbeitete. Insgesamt ging die Führung durch die Vergangenheit gute 2 Stunden, doch die Zeit verging wie im Flug und wir werden viele interessante Geschichten noch lange im Gedächtnis behalten, danke an dieser Stelle an Gernot dafür!

Das Freilichtmuseum in Gosau.

Gernot erzählt von alten Zeiten, als die Gummistiefel noch aus Holz waren.

Ganz schön urig, so eine Stube aus dem 16. Jahrhundert.

Im Hotel angekommen, wartete noch eine warme Dusche und anschließend ein wie immer leckeres Abendessen. Morgen fahren wir weiter und freuen uns auf die kommenden Tage im Großarltal.

Abendessen im Hotel Sommerhof.

Tag 4 - Endlich Sonne!

Halbzeit und Ortswechsel, diese zwei Worte fassen den heutigen Tag ganz gut zusammen. Unsere Zeit am Dachstein Salzkammergut geht zu Ende und wir wechselten heute ins ca. 70 Kilometer entfernte Großarltal. Doch bevor wir losfuhren, konnten wir noch einmal die tolle Auswahl am Frühstücksbuffet und die Aussicht genießen.

So sieht er aus, der Gosauer Kamm.

Nach dem Packen fuhren wir los, wir hatten uns entschieden, noch auf einen kleinen Abstecher in die Weltkulturerbe Gemeinde Hallstatt am gleichnamigen See zu fahren. Dort angekommen bemerkten wir sehr schnell, dass unser Guide Herbert am Vortag Recht hatte, als er erzählte, dass Hallstatt bei den Asiaten, vor allem den Chinesen, sehr hoch im Kurs steht, denn in der kleinen Gemeinde des "weißen Goldes", wo noch heute im ältesten Salzbergwerk der Welt Salz abgebaut wird, sind auffällig viele Besucher aus Fernost unterwegs. Einer der bekanntesten Spots, um ein schönes Bild auf die Ansicht der malerischen Gemeinde mit den vielen kleinen schnuckeligen Häusern zu bekommen, war nicht schwer zu verfehlen, man folge hier einfach den Chinesen. Das Wetter war an diesem Tag deutlich besser, die Sonne hatte endlich den Weg durch die Wolken gefunden beziehungsweise die Wolken hatten der Sonne endlich mehr Platz eingeräumt. Somit war der Fotoausflug nach Hallstatt ein äußerst gelungener Stopp, den wir sehr genossen.

Hallstatt - oder wie wir es nennen - China-Town.

Der Star auf dem Bild: auf jeden Fall die Kamera, oder?



Auch Schwäne finden Hallstatt schön.

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