Ice Ice Baby

Wenn man morgens wieder vom Vogelgezwitscher geweckt wird, die Sonne aufgeht, bevor man aus dem Haus geht und die Krokusse aus den Wiesen blinzeln, dann ist es an der Zeit, die Skitouren in höhere Gefilde zu verlagern. Will heißen: unsere Tour am letzten Wochenende führte uns nach Vorarlberg auf die Wiesbadener Hütte in 2443 Meter Höhe. 

Abfahrt unter dem Ochsentaler Gletscher.

Zusammen mit zwei Freundinnen starteten wir am Samstagmorgen von Partenen im Tal Richtung Wiesbadener Hütte. Im Winter gestaltet sich der Weg dorthin äußerst spannend. Zuerst geht es mit der Vermuntbahn von ca. 1000 Metern, etwa 700 Meter steil nach oben. Anschließend steigt man mit seinem Gepäck in gelbe Kleinbusse, mit denen es dann mehr durch, als auf den Berg geht - denn ein Großteil der Fahrt führt durch schmale Bergtunnel. Ein spannendes Erlebnis! Vorbei am Vermuntstausee geht es bis auf gut 2000 Meter zur Bielerhöhe. Was für ein Anblick - das Panorama um den Silvrettastausee haut einen echt um!

Die Aussicht von der Bielerhöhe.

Raus aus dem Bus und rein ins Winterwunderland. Der Frühling erwartet uns auch hier oben. Und selbst im T-Shirt ist es noch verdammt warm, die Sonne strahlt mit voller Kraft vom wolkenlosen Himmel. Wie soll das nur im Sommer werden?
Der Aufstieg zur Wiesbadener Hütte ist recht gemütlich. Zunächst geht es am Seeufer entlang, denn das Eis ist lang nicht mehr dick genug, dass man den See überqueren könnte. Dann geht es auf einem breiten präparierten Weg das Ochsental hinauf. Eine kleine Abfahrt im T-Shirt probieren wir, dann gönnen wir uns ein erfrischendes Getränk auf der Terrasse der Hütte mit phänomenalem Blick Richtung Ochsentaler Gletscher. Der Hüttenabend verläuft so, wie man sich das wünscht... schöne Abendstimmung zum Sonnenuntergang, ein köstliches Essen, ein gutes Schnäpsle, einige Runden Brettspiele und dann müde ins Bett fallen. 

Da der Silvrettastausee nicht mehr zugefroren ist, laufen wir am Ufer entlang.

Der erste Blick auf den Piz Buin, den höchsten Berg Vorarlbergs.


Frühjahrsschwünge im T-Shirt.

Das Tolle an Hüttenübernachtungen ist, dass man auch die wunderschöne Abendstimmung mitbekommt.



Der nächste Morgen beginnt genauso sonnig, wie der letzte Tag aufgehört hat. Während dem Frühstück überlegen wir uns welche Tour sich anbietet und welche Optionen wir haben. Die populärste Tour von der Hütte aus führt wohl auf den Gipfel des Piz Buin, doch da man hierzu den Gletscher mit eventuellen Spalten überqueren muss und wir so etwas noch nie gemacht hatten, kam dies nicht in Frage. Aber die zahlreichen Bergsteiger, die sich mit Klettergurt, Steigeisen und Pickel früh aufmachten, spornen uns an, in Zukunft dazu zu lernen und Hochtouren zu gehen.
Dennoch gab es einige schöne Optionen, wenn auch kein Gipfel wirklich gut machbar war ohne Gebietskenntnisse und Gletscherausrüstung und -erfahrung. Zu zweit machten wir uns auf den Weg Richtung Ochsentaler Gletscher, um diesem atemberaubenden Naturspektakel näher zu kommen. Die Tour führte uns rechts am Gletscher vorbei bis zu einem Plateau. Ab diesem Punkt quert man den Gletscher Richtung Gipfel des Piz Buin. Für uns war ohne Gurt, Seil und Gletschererfahrung Schluss an dieser Stelle. Die Abfahrt war landschaftlich wohl das schönste, was wir bisher in den Alpen mit Ski gemacht haben! Über den Aufstiegsweg ging es zügig zurück zum Stausee und nach einer erneuten Laufpassage mit Fellen gelangten wir wieder zur Bielerhöhe. Auch wenn wir nur eine Tour und eine Nacht da oben verbracht haben, so hat uns die Umgebung so sehr begeistert, dass noch viele solcher Trips folgen dürfen und sollen!

Der Gletscher-Blick von der Hütte - das wollen wir aus der Nähe sehen.

Bestes Bergwetter!

Der Blick zurück zur Wiesbadener Hütte.

Wir kommen dem Gletscher immer näher . . .

Wirklich beeindruckend - diese Eismassen!

In so einer Kulisse macht das Hochlaufen wirklich Spaß!

An dieser Stelle drehen wir um . . .



Zurück geht es wieder am Stausee entlang.


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