Die Trail Days 2018

Vielleicht ist es einigen bekannt, dass wir seit unserem Besuch im Herbst 2017 von Slowenien sehr begeistert sind. Als wir mitbekamen, dass die Trail Days dieses Jahr in Slowenien stattfinden und von Freunden erzählt bekamen, wie cool dieses Festival ist, zögerten wir nicht, uns Tickets zu sichern.
Und hier sollte man wohl auch schnell sein, denn kaum dass die Tickets (die übrigens kostenlos sind) online freigeschalten werden, schon sind sie auch vergriffen. Glücklicherweise haben wir zwei Tickets bekommen und konnten so zum ersten Mal an dem Festival teilnehmen, dass insgesamt zum vierten Mal stattfand. Austragungsort war wie im Jahr zuvor der Bergort Kranjska Gora nahe der österreichischen Grenze.

So schön ist Slowenien.

So packten wir kurz nach unserer Reise in die Sächsische Schweiz wieder das Auto, die Räder hinten drauf und los ging es. Die Anreise verlief bis auf die letzten Fahrtminuten entspannt, denn dann wartete auf uns der höllisch steile Wurzenpass, der dem Auto kein Vergnügen bereitete. In Kranjska Gora angekommen, fuhren wir in unsere Ferienwohnung, wo uns Elisabetha, die gute Seele des Hauses schon erwartete. Kurz nach ihrer herzlichen Begrüßung und der Einweisung kam Florian an. Flo hatten wir letztes Jahr in unserem Slowenien Urlaub kennen gelernt und diese coole Zeit gemeinsam auf dem Mountainbike wollten wir nun wiederholen. Am ersten Abend stand nicht mehr viel Programm an und wir genossen den Abend bei einem kühlen Bier und einem ordentlichen Grillteller.

Der nächste Tag sollte aktiver werden. Wir schlossen uns einem anderen Kumpel und seiner Gruppe an und nahmen den Gipfel Baba in Angriff. Die Tour startete eigentlich entspannt, wäre da nicht das Tempo der Gruppe. Zu Beginn führte die Tour rund 15 Kilometer das Tal hinaus, bis der knackige Anstieg kam. Der Schotterweg nach oben wurde immer steiler und die Steine wurden immer größer. Dementsprechend wenig Spaß machte die Fahrt nach oben. Zuletzt ging der Weg von einer Hütte weg über eine steile Wiese, wo man nur mühsam voran kam und das Rad schieben und tragen musste. Leider spielte das Wetter nicht ganz so mit, sonst wäre die Aussicht sicher eine phänomenale Belohnung gewesen. Während die ganze Auffahrt über die Sonne brannte und uns zum Schwitzen brachte, war es nun zugezogen, die Wolken hingen tief, es wurde kühl und windig und die Aussicht war fast null. Wir entscheiden uns deshalb, die Abfahrt anzugehen. Der Weg hinunter sollte eigentlich ein richtiges Highlight werden, aber wir verfuhren uns und erlebten den gewählten Weg als eher schlechte Alternative. Da es zudem regnete und die Tage zuvor auch geregnet hat, war der Weg ziemlich schlammig und nicht einfach zu fahren. Unten angekommen erfrischten wir uns noch in einem der türkisblauen Flüssen, bevor wir den Heimweg das Tal zurück in Angriff nahmen. Gegen Abend kam die Sonne wieder raus und bescherte uns einen schönen Ausklang des Tages.

Runter kommt man immer, auch auf dem falschen Weg.

Für den zweiten Tag hatten wir uns ein entspannteres Tagesprogramm vorgenommen. Wir besuchten den Bikepark (die Tickets für den Lift bekamen Festivalbesucher kostenlos) und testeten die verschiedenen Abfahrtstrecken, wobei uns die Naturtrails im Wald die meiste Freude bereiteten. Abends machten wir noch einen kleinen Abstecher zum See Jasna. Die Kulisse mit dem türkis blauen Wasser und den mächtigen Bergen ist hier oben einfach unbeschreiblich schön. Bei Gegrilltem und mit Live Musik ging der Abend dann auf dem Festival zu Ende.

Im Bikepark kann man ordentlich Tiefenmeter machen.


Den letzten Biketag wollten wir noch eine landschaftlich reizvolle Tour vorbei an den zwei Bergseen Laghi di Fusine Richtung Rifugio die Zacchi machen. Um nicht wieder viele Kilometer auf dem Asphalt von Kranskja Gora aus zu fahren, starteten wir mit dem Auto und radelten erst ab den zwei Bergseen los. Schon die Auffahrt war spektakulär, denn der Blick auf die massiven Berge beeindruckt sehr! Eine kleine Rast gönnten wir uns in dem süßen Rifugio, dann begann der sportlichere Teil des Weges, denn hier musste das Rad immer wieder getragen oder geschoben werden. Die Wege wurden schmaler, wurzeliger und steiniger, aber auch spannender. Auch ein kleines Schneefeld wurde gequert und eine spannende Passage, die mit Seilen gesichert war, führte uns direkt am Fels entlang sicher vorbei am steinernen Abgrund. Unsere erste Felspassage mit dem Rad, cool! Leider war das Wetter nicht mehr ganz so beständig, es regnete sich ein und zwischendurch zwangen uns kurze Hagelschauer zu einer Pause. Nichts desto trotz genossen wir den Ausblick am höchsten Punkt und die Spannung stieg, was uns wohl bei der Abfahrt erwarten würde. Der Weg hinunter gestaltete sich etwas kompliziert, denn obwohl es nicht wirklich viel Niederschlag gegeben hatte, war der Trail an vielen Stellen glatt wie Schmierseife. Und wer schon mal die Bekanntschaft mit nassen Wurzeln gemacht hat, der weiß, wie unberechenbar diese sind. So kämpften wir uns die meiste Zeit runter, genossen hier und da flowige Passagen und kamen sehr schlammüberzogen am Auto unten an. Auch wenn man nur erahnen konnte, wie geil die Abfahrt bei anderen Bedingungen gewesen wäre, war uns klar, dass wir diesen Trail ein anderes Mal erneut fahren müssen, denn die Abfahrt macht einen genialen Eindruck!

Schönes Panorama zum hochkurbeln.

Aussicht auf den Lago di Fusine.

Eine kurze spektakuläre Passage am Seil muss überwunden werden.




Am Auto angekommen hatten wir ein Riesenglück, denn der große Regenschauer begann genau dann, als wir im Auto saßen. Und da kam was runter! Es regnete fast 2 Stunden am Stück durch. Die Entscheidung, ob wir am nächsten Tag noch ein paar Trails vor der Heimfahrt angehen, wurde uns also abgenommen. Der letzte Abend endete letztendlich trocken und klar, mit geilen Livebands, guter Stimmung und dem Fazit: wir müssen definitiv wiederkommen und dann länger bleiben! Ihr dürft also gespannt bleiben: es werden noch einige Slowenien-Abenteuer folgen!

Slowenien - wir kommen wieder!

Noch mehr Impressionen gibt's unter www.trail-days.com

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